Rückblick Brasilien 10: Inseltagebuch

Tag 1: Ich habe beschlossen mich noch einmal mit Max und Marta zu treffen. Von ihrem aktuellen Aufenthaltsort habe ich per Mail erfahren: “Bei Pedro, neben Fernandos Restaurant, Encantadas, Ilha do Mel.” Die Überfahrt zur Insel durch die Paranaguá-Bucht dauert 2 Stunden. Dort angekommen ist die Adresse nicht schwer zu finden. Nur Marta und Max sind nicht mehr da. Sie haben die Insel am Morgen verlassen, weil es die ganze Zeit geregnet hat. Ich bin stinksauer. In der Mail stand, dass sie mindestens bis morgen bleiben würden.
Pedros einziges freies Zimmer ist zwar sehr ansprechend aber auch reichlich teuer. Ich beschließe am nächsten Tag weiterzureisen und Schnaider in Foz do Iguaçu zu besuchen.
In Pedros Küche lerne ich Sofía und Patricia aus Argentinien, Frederik und Berber aus Belgien und Theo aus Köln kennen. Es hat aufgehört zu regnen und wir wandern gemeinsam über die Insel. Strände. Hügel. Meer. Leuchtturm. Sonnenuntergang. Plötzlich ist es dunkel und wir finden den Weg nicht mehr. Ein freundliches Fischerboot bringt uns kostengünstig zurück.

Tag 2: Es ist ungewohnt ruhig auf der Insel. Keine Autos. Keine Autoradios. Die Sonne scheint. Der Strand gehört uns fast allein. Ich ziehe zu den Belgiern und zahle nur noch ein Drittel vom Preis meines alten Zimmers. Es spricht nichts dagegen, doch ein wenig länger hier zu bleiben.
Frederik bringt Sofía und mir das Jonglieren bei. Sie lernt es viel schneller als ich. Ich habe keine Lust mehr und gehe baden.

Tag 3: Berber spricht kein Wort Portugiesisch. Die kleine Brasilianerin, die es auf ihn abgesehen hat, nichts anderes. Ich übersetze, verkupple und lasse die beiden am Strand allein. Sofía erzählt mir von ihrem Freund in Argentinien. Scheiß Abend. Es ist wahrscheinlich das beste, wenn ich morgen weiterfahre.

Tag 4: Berber erzählt vom 11. September in New York, Frederik von Indien und von Frauen und Theo gibt Reisetips für ganz Lateinamerika. Dann kochen wir Spaghetti und streiten uns ein wenig über die Zusammensetzung der Sauce.
Pierce aus Belize will auch nach Foz weiterreisen. Zwar haben wir uns die ganze Zeit über ihn lustig gemacht, aber im Grunde ist er sympathisch. Wir verabreden uns, morgen zusammen die Fähre um 11 zu nehmen.

Tag 5: Ein Schock für die Argentinierinnen: Der Mate ist alle. Auch wir Europäer hatten uns inzwischen an das Gebräu gewöhnt.
Ich liege in der Hängematte und mache nichts. Frederik beobachtet und kommentiert Mädchen.
Am Abend kommt Belize vorbei. Auch er hat es nicht geschafft, die Insel zu verlassen. Wir verabreden uns erneut für die Fähre morgen um 11 Uhr.

Tag 6: Alle außer Frederik machen Ernst und reisen ab. Wir klettern noch einmal zur Höhle und nehmen die Fähre um 16 Uhr. Nur Belize ist nicht da. Wahrscheinlich bleibt er doch noch ein bisschen länger.
Berber und Theo fahren nach São Paulo. Sofía und Patricia nach Florianopolis. Ich verspreche Sofía, sie in Córdoba zu besuchen.

Tag 7: Ich treffe Belize in einer Bar in Foz do Iguaçu. Er behauptet, gestern tatsächlich die Fähre um 11 Uhr genommen zu haben. Ich bewundere ihn für seine Selbstdisziplin.

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