WG im Wandel I
Ich misstraue Menschen, die behaupten, Personen und Situationen bereits nach dem ersten Eindruck richtig beurteilen zu können, und zwar deshalb, weil nach meiner Erfahrung der erste Eindruck grundsätzlich falsch ist.
Ein Beispiel: Als Erik und ich im September bei den Französinnen einzogen, mussten wir uns einigen, wer welches Zimmer nimmt. Ich wollte das etwas größere Zimmer mit Balkon und war deshalb sehr erleichtert, dass sich Erik spontan für das kleinere Zimmer ohne Balkon entschied. Großartig. Alles ohne Konflikt gelöst.
Doch einen halben Tag später bekam ich von ihm eine Nachricht mit dem Text: „Habe meine Meinung geändert. Will doch das große Zimmer.“ Wie hinterhältig. So ein Arschloch!
Trotz Anwendung sämtlicher mir bekannter Verhandlungsstrategien wich Erik keinen Zentimeter von seiner Haltung ab. Am Ende warfen wir eine Münze und ich gewann. Gott sei Dank, weil wenn nicht... uiuiui.
Jetzt ist Erik weg. Ganz plötzlich zurück nach Belgien, um ein Jobangebot anzunehmen, das er nicht abschlagen konnte. Das ist sehr schade, denn inzwischen halte ich ihn nicht mehr für ein Arschloch. Ganz im Gegenteil. Und auch die Sache mit den Zimmern habe ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen und wohne ab jetzt in dem kleinen Zimmer ohne Balkon. Das hat mehrere Gründe:
Short summary for my English-speaking readers:
Erik, the Belgian, left our flat and went back to his cold and slightly boring native country. We’re all very sad. Anyway, I got his room now.
Breve resumen para mis lectores hispanohablantes :
Estamos muy tristes porque Erik nos dejó y regresó a Bélgica para ganar mucho dinero. En su conmemoración me mudé a habitación.
Ein Beispiel: Als Erik und ich im September bei den Französinnen einzogen, mussten wir uns einigen, wer welches Zimmer nimmt. Ich wollte das etwas größere Zimmer mit Balkon und war deshalb sehr erleichtert, dass sich Erik spontan für das kleinere Zimmer ohne Balkon entschied. Großartig. Alles ohne Konflikt gelöst.
Doch einen halben Tag später bekam ich von ihm eine Nachricht mit dem Text: „Habe meine Meinung geändert. Will doch das große Zimmer.“ Wie hinterhältig. So ein Arschloch!
Trotz Anwendung sämtlicher mir bekannter Verhandlungsstrategien wich Erik keinen Zentimeter von seiner Haltung ab. Am Ende warfen wir eine Münze und ich gewann. Gott sei Dank, weil wenn nicht... uiuiui.
Jetzt ist Erik weg. Ganz plötzlich zurück nach Belgien, um ein Jobangebot anzunehmen, das er nicht abschlagen konnte. Das ist sehr schade, denn inzwischen halte ich ihn nicht mehr für ein Arschloch. Ganz im Gegenteil. Und auch die Sache mit den Zimmern habe ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen und wohne ab jetzt in dem kleinen Zimmer ohne Balkon. Das hat mehrere Gründe:
- Die Sonne scheint morgens ins Zimmer.
- Ich kann den Turm der Kathedrale von meinem Bett aus sehen.
- Dadurch dass das Zimmer kleiner ist, kriegt man es schneller mit einer dieser armseligen Elektroheizungen warm.
- Mein Schreibtisch steht nicht mehr in meinem Zimmer, sondern im kleinen Wohnzimmer. Dadurch habe ich effektiv sogar mehr Platz.
- Mehr Privatsphäre. (Mein neues Zimmer grenzt an keines der anderen Zimmer)
- Maries Stereoanlage, von der mich bisher nur eine dünne Tür getrennt hat.
Short summary for my English-speaking readers:
Erik, the Belgian, left our flat and went back to his cold and slightly boring native country. We’re all very sad. Anyway, I got his room now.
Breve resumen para mis lectores hispanohablantes :
Estamos muy tristes porque Erik nos dejó y regresó a Bélgica para ganar mucho dinero. En su conmemoración me mudé a habitación.
donfelipe - 7. Mär, 02:34